In dieser Woche wurde mir der Versatile Blogger-Award verliehen. Dies ist ein Preis für vielseitige und virtuose Ausdrucksweise.
Ich freue mich sehr über die Auszeichnung und danke Petra M Jansen von Herzen dafür, daß sie ihn an mich gereicht hat. Ich mag ihre Gedichte und ihre Offenheit in vielerlei Hinsicht. Ihre Worte sprühen vor Leben und Lust. Und sie ist sehr mutig. Das bewundere ich. Sie wäre eine verdiente Nachfolgerin, wenn sie nicht meine Vorgängerin wäre.
Die Regeln des Preises besagen, daß ich nun 7 Dinge über mich erzähle und dann meinen Nachfolger wähle.
Also gut, die 7 Dinge über mich bekomme ich zusammen:
1. Ich komme morgens schlecht aus dem Bett
2. Ich liebe Sauerkraut und stehe zu all seinen Konsequenzen
3. Ich habe mich vor vielen Jahren mit großer Lust von sämtlichen Armbanduhren losgesagt
4. Ich bin der faulste Haus- und Handwerker, der je gelebt hat und ich sehe keinerlei Sinn im Rasenmähen oder Autoputzen. Ab und an wechsle ich eine kaputte Glühbirne. Aber erst, wenn meine Kinder vor lauter Dunkelheit ein paar Mal gegen die Schränke gerannt sind. Meine Frau gleicht den Engpass männlichen Wirkens im Haus inzwischen mit der Enthüllung einer erstaunlichen handwerklichen Begabung aus …
5. Ich kann schlecht etwas für mich behalten, wenn es mich bewegt und deshalb:
6. Seitdem ich mich für den Zukunftsblog mit den Folgen unseres Specklebens auseinandersetze, wird meine Angst um die Zukunft von Tag zu Tag größer. Und so wächst auch meine Scham darüber, wie wir das Glück unserer Kinder vertilgen und wie hässlich ein Mensch angegrinst wird, wenn er sich dem großen Fressen entzieht. Jede Minute 28 Hektar Regenwald u.a. für die Massentierhaltung des Westens und das gleichgültige Schulterzucken eines Hamburgeressers im Anblick dieses Unrechts reißen große Löcher auch in meine Seele.
7. Wenn jemand den Hinweis auf seine Beteiligung an der Beraubung der Zukunft als Einmischung in seine Privatsphäre empfindet, dann wünsche ich ihm einen schönen Tag.
Nun war ich ehrlich. Vielleicht zu ehrlich. Aber das ist mein Stil.
Noch vor 2 Tagen hatte ich an dieser Stelle stehen, daß ich mich nicht in der Lage sehe, einen Nachfolger auszuwählen. Ich habe geschrieben, daß sich in meinem Kopf ein breiter Graben auftut und daß ich fürchte, den schönen Preis zu beschädigen, wenn ich mit meinem wunden Herz jemanden aussuche. Ich schrieb, daß draußen die Sonne scheint und ich lieber mit meinen Kindern in den Wald gehen und die Zeit dafür der Preisnachfolgerrecherche entwenden würde. Daß ich gern die Sonnenstrahlen auf meine Haut brennen lassen würde. Jetzt im März. Und daß ich gern alles wieder vergessen könnte, was ich angerührt habe …..
Das war gestern. Und heute am neuen Tag, an dem ich eben noch den kleinen Rosenmontagszug in unserem kleinen Vorort gesehen habe und an dem die Sonne noch heller schien als gestern, habe ich meinen Nachfolger gefunden.
Ich habe ihn nicht selbst gefunden. Das gebe ich zu und ich finde es auch nicht schlimm. Aber ich habe nun auf seiner Seite Worte und Gedichte gelesen, die mich davon überzeugen, daß er ein sehr würdiger Preisträger ist.
Dabei stieß ich vor allem auf ein Gedicht, das sogar wunderbar zum Thema meines Zukunftsblogs passt: Was kann morgen schon geschehen?
Ist das schon heute Nacht,
oder beginnt sie morgen früh,
wenn ich gerade aufgewacht?
Noch vor 2 Tagen hatte ich an dieser Stelle stehen, daß ich mich nicht in der Lage sehe, einen Nachfolger auszuwählen. Ich habe geschrieben, daß sich in meinem Kopf ein breiter Graben auftut und daß ich fürchte, den schönen Preis zu beschädigen, wenn ich mit meinem wunden Herz jemanden aussuche. Ich schrieb, daß draußen die Sonne scheint und ich lieber mit meinen Kindern in den Wald gehen und die Zeit dafür der Preisnachfolgerrecherche entwenden würde. Daß ich gern die Sonnenstrahlen auf meine Haut brennen lassen würde. Jetzt im März. Und daß ich gern alles wieder vergessen könnte, was ich angerührt habe …..
Das war gestern. Und heute am neuen Tag, an dem ich eben noch den kleinen Rosenmontagszug in unserem kleinen Vorort gesehen habe und an dem die Sonne noch heller schien als gestern, habe ich meinen Nachfolger gefunden.
Ich habe ihn nicht selbst gefunden. Das gebe ich zu und ich finde es auch nicht schlimm. Aber ich habe nun auf seiner Seite Worte und Gedichte gelesen, die mich davon überzeugen, daß er ein sehr würdiger Preisträger ist.
Dabei stieß ich vor allem auf ein Gedicht, das sogar wunderbar zum Thema meines Zukunftsblogs passt: Was kann morgen schon geschehen?
Nur ein kleiner Ausschnitt:
Wann fängt für mich die Zukunft an?Ist das schon heute Nacht,
oder beginnt sie morgen früh,
wenn ich gerade aufgewacht?
Der Autor versteht es, durch Leichtigkeit und Echtheit tiefe Gedankengänge zu vermitteln. Seine Worte wirken entschleunigend. Und das gelingt ihm nicht nur dann, wenn er die Zeit ganz gezielt anspricht: Die Zukunft hat schon gleich begonnen. Ich halt die Uhren alle an.
Ich freue mich, den Preis an den Lyriker und Wortphilosophen Manfred H. Freude weiterreichen zu dürfen.
Marsili Cronberg
In Ordnung,lieber Marsili und herzlichen Dank für Deine offenen Worte. Damit dieser traditionelle Preis nicht hier an dieser Stelle stecken bleibt, werde ich Dir einige Vorschläge machen, dies jedoch nicht öffentlich. Ich wünsche Dir weiterhin so ein offenes, ehrliches Wesen und ein gutes Händchen für Deine NACHRICHTEN AUS DER ZUKUNFT !
AntwortenLöschenMeine besten Grüße,
Petra M. Jansen
Lieber Marsili,
AntwortenLöschendas hast Du wunderbar geschrieben und wirklich schön formuliert. Manfred H. Freude erfreut uns mit seinen tiefsinnigen, liebevollen, ausdrucksstarken, inspirativen Gedichten. Du tust es mit deinen "Nachrichten aus der Zukunft", ich tue es mit meinem "LiteraTour.Poetic.Text"-blog und mein Vorgänger, den ich sehr schätze, Christian Scheinhard mit seinem blog "die Wörtlichkeit" ebenfalls. Ich freue mich wirklich, dass wir durch das virtuelle Netz verbunden sind und somit die Möglickeit genießen, uns ausdrücken zu dürfen und Achtung für unser Schaffen zu erlangen. Wenn auch nur wenige Worte von den Dingen, die wir ausdrücken möchten bei unseren Lesern ankommen, dann dürfen wir glücklich sein.
Mach weiter so !
Herzliche Grüße,
Petra M. Jansen
Vielen Dank, Petra :o)
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